Medizinische Besonderheiten bei Windhunden
Wenn Sie einen Windhund oder einen Windhund-Mischling besitzen, sollten Sie wissen, dass diese nicht nur andere Blutwerte im Vergleich zu anderen Hunderassen aufweisen, sondern
auch, dass bestimmte Narkosearten für diese Rassen gänzlich ungeeignet, bzw. sogar gefährlich sind.
Auch über die öfters vorkommende Myoglobinurie der Windhunde möchten wir Sie hier aufklären.
Folgende Blutwerte unterscheiden sich von denen anderer Hunde:
Rotes Blutbild
Weißes Blutbild
Blutplättchen
Gesamteiweiß und Globulin
Kreatinin
Schilddrüsenhormon (T4)
Narkose
Windhunde besitzen im Vergleich zu anderen Rassen sehr wenig Körperfett. Bei einer Injektionsnarkose, die nach dem Körpergewicht dosiert wird, werden aber einige Medikamente kurzfristig im Fett
gespeichert. Um bei Windhunden eine Dosiserhöhung des Medikaments im Blut durch das verminderte Körperfett und damit eine Überdosierung im Blut zu vermeiden, muß entweder die Dosis verringert
oder noch besser gleich eine Inhalationsnarkose angewandt werden.
Außerdem muß der Tierarzt bei Windhunden besonders gut auf den Erhalt der Körpertemperatur während und nach der Narkose achten, da die Tiere durch das verringerte Unterhautfett schneller
auskühlen.
Greyhoundsperre (Myoglobinurie der Windhunde)
Zu dieser den Windhunden eigenen Erkrankung kann es 24 -72 Stunden nach starker körperlicher Anstrengung kommen. Dabei führen
Muskelschäden zu einem steifen Gang, Schwäche, Appetitlosigkeit und gegebenenfalls zum Kreislaufkollaps. Am meisten gefürchtet ist eine weitere Folge der Überanstrengung: das Nierenversagen.
Häufig beobachtet man schon frühzeitig nach der körperlichen Aktivität eine Dunkelfärbung des Urins. Dies wird durch Myoglobin, das aus zerstörten Muskelzellen freigesetzt wird, verursacht. Die
Ablagerung von Myoglobin in der Niere kann zu Nierenversagen führen. Die Sterblichkeit ist bei dieser Form ohne Behandlung hoch. Das Geschehen stellt eine echte Notfallsituation dar, bei der
umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden sollte!